Endometriose
Aktualisiert: 13. Okt. 2022
Bei der Endometriose handelt es sich um gutartige, meist schmerzhafte Wucherungen von Gewebe der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), das sich außerhalb der Gebärmutter in benachbarten Organen ansiedelt. Dabei sind häufig der untere Bauch- bzw. Beckenraum, die Eierstöcke und Eileiter, sowie die tieferen Wandschichten der Gebärmutter betroffen.
Aber auch andere Stellen im Körper können davon betroffen sein.
Die Wucherungen wachsen während des Zyklus analog zur Gebärmutterschleimhaut, d.h. in der ersten Zyklushälfte baut sich die Gebärmutterschleimhaut mit Hilfe des Östrogens auf. In der zweiten Zyklushälfte ist das Progesteron dafür da, die Schleimhaut aufrechtzuerhalten, damit sich ein befruchtetes Ei einnisten kann. Findet keine Befruchtung statt, fällt das Progesteron wieder und die Gebärmutterschleimhaut wird mit der Menstruation abgeblutet, damit sich mit einem neuen Zyklus wieder eine frische Gebärmutterschleimhaut aufbauen kann.
Bei der Periodenblutung fliesst das Menstruationsblut nach außen ab, das Blut der Endometrioseherde jedoch nicht, was zu Blutansammlungen in der betroffenen Region führen kann. Untersuchungen haben gezeigt, dass dabei entzündungsfördernde Stoffe freigesetzt werden, welche das umliegende, gesunde Gewebe reizen können. Die Folge ist eine Größenzunahme der Endometrioseherde, das Bilden von neuen Absiedelungen, das Bilden von Zysten an den Eierstöcken und die Entstehung von Vernarbungen und Verwachsungen.
Es wird geschätzt, dass ca. 5-15% aller Frauen im fruchtbaren Alter an Endometriose erkrankt sind.Wie viele Frauen wirklich davon betroffen sind, ist schwer zu schätzen. Viele Frauen haben keine oder kaum Beschwerden. Erkannt wird die Endometriose dann oft spät oder gar nicht.
Sie gilt als eine der Hauptgründe von Unfruchtbarkeit bei Frauen.Der sichere Nachweis wird mittels einer Bauchspiegelung erbracht.
Symptome:
krampfartige Schmerzen sowie oft chronische Bauch- und Rückenschmerzen, die während des Menstruationszyklus auftreten (können bis in die Beine ausstrahlen)
Schmerzen beim Stuhlgang
Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
Schlaflosigkeit
chronische Müdigkeit, Erschöpfung
Mögliche Ursachen (Es gibt viele Erklärungssätze):
Umgekehrte Menstruation. Während der Periode werden winzige Schleimhautfetzen von der Gebärmutter rückwärts wieder Richtung Eierstock geleitet (die Verwendung von Tampons begünstigt diesen Vorgang). Zwischen dem Eileiter und dem Eierstock befindet sich ein Spalt, der in die Bauchhöhle führt. So gelangt Gewebe in den Bauchraum und verteilt sich dort. Die Zellen werden unter normalen Umständen von den Fresszellen des Immunsystems ausgeräumt. Dennoch können bei schwachem Immunsystem die Zellen über die Transportwege Lymphe und Blut in fernere Regionen geschwemmt werden.
Transformations-Hypothese. Zellgewebe wandelt sich an Ort und Stelle um. Sie berücksichtigt die Tatsache, dass sich Zellen jederzeit „umprogrammieren“ können.
Endometriose – Von der Mutter vererbt? Es gibt Untersuchungen die ein gehäuftes familiäres Vorkommen zeigen.
Behandlung:
Oftmals wird auch die Endometriose mit der Pille behandelt. Die Hormone regulieren den Zyklus, die Blutung ist weniger stark bis gar nicht vorhanden und somit sind auch die Symptome der Endometriose besser bis ganz weg. Diese Methode ist für viele Frauen ein Segen, da die Symptome teilweise kaum auszuhalten sind. Das Problem bei dieser Behandlung ist, dass sie niemals endet, da sie die Symptome nur unterdrückt und nicht dessen Ursache behandelt.
In ganz ausgeprägten Fällen werden ggf. operative Eingriffe vorgenommen.
Doch auch die Endometriose kann mittels alternativen Therapiemöglichkeiten und einer Regulation des Stoffwechsels behandelt werden. Dabei ist es wichtig, die Ursachen der Erkrankung zu analysieren und zu therapieren. Lebensstil, Umwelteinflüsse und Ernährung, sowie Hormondysbalancen (Östrogendominanz), Vitalstoffmängel und auch das Immunsystem (Autoimmun-Erkrankungen) spielen dabei eine grosse Rolle.